Arbeitseinsatz – Verantwortung, Realität und echte Herausforderung

Ein Arbeitseinsatz ist kein Training und kein Planspiel.
Er unterscheidet sich grundlegend von vorbereiteten Trainings, Übungen oder simulierten Szenarien.
Wer bereit ist an einem Arbeitseinsatz im Bereich Rinder-Management teilzunehmen, muss wissen:

Arbeitseinsätze erfordern die Bereitschaft, unter wechselhaften, teils unvorhersehbaren Umständen verlässlich zu agieren und die übertragenen Aufgaben effizient zu erfüllen. Maßgeblich ist das Ergebnis – nicht der Prozess allein.
Unsere Einsätze erfolgen im Auftrag von Rinderhaltern, Behörden, Umweltämtern oder Naturzentren. Diese Auftraggeber bringen konkrete Anliegen an uns heran – das Rindermanagement, das Umweiden, das Einfangen von entlaufende Rindern oder veterinärrechtliche Maßnahmen.
Die Bedingungen vor Ort sind häufig herausfordernd und können durch externe Faktoren wie Wetter, Gelände, Tierverhalten oder kurzfristige Änderungen geprägt sein.

Klare Aufgaben – begrenzter Einfluss
Während die Einsatzziele klar umrissen sind, lassen sich viele Rahmenbedingungen im Vorfeld nur bedingt beeinflussen. Aus diesem Grund ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Die Geschäftsführung der Rinderhirten RH gUG bemüht sich, bereits im Vorfeld alle verfügbaren Informationen zu sammeln und auf den Planungsprozesse Einfluss zu nehmen. Dennoch bleibt ein Restrisiko – insbesondere, da viele Angaben von Dritten stammen.
Dazu zählen:

• der Zustand des Geländes oder der Weidefläche,
• die Zusammensetzung und Dynamik der Herde,
• sowie das Verhalten der Tiere.

Erst am Tag des Einsatzes lassen sich viele dieser Faktoren realistisch einschätzen. Genau das unterscheidet echte Einsätze von geplanten Abläufen: Sie sind Teil einer lebendigen Realität. Unwägbarkeiten, unvorhersehbare Situationen und spontane Herausforderungen gehören zum Alltag des Arbeitsreiten.

Einsatzfähigkeit ist Voraussetzung.
Aufgrund dieser Rahmenbedingungen entscheidet ausschließlich die Rinderhirten RH gUG Geschäftsführung, wer an einem Arbeitseinsatz teilnimmt.
In der Regel sind das Reiterinnen und Reiter mit dem Status „Rinderreiter“, deren Pferde entsprechend ausgebildet, erfahren und physisch belastbar sind.
Nur wer unter Druck konzentriert und verantwortungsbewusst handelt, trägt zu einem erfolgreichen Einsatzverlauf bei.

Ein Arbeitseinsatz ist kein Ort für persönliche Befindlichkeiten.
Es kommt nicht allein auf reiterliches Können an. Ein Einsatz verlangt, auch in schwierigen Situation:

• mentale Stabilität – oft über das Gewohnte hinaus,
• körperliche Belastbarkeit – bei Reiter und Pferd,
• Teamfähigkeit und Kooperationsbereitschaft, 
• Übersicht und klare Kommunikation -> was vor 5 Minuten noch galt, kann schon überholt sein.
• Durchhaltevermögen – auch bei widrigen Bedingungen wie Hitze, Kälte, Regen, starkem Wind oder dynamisches Verhalten der Herde.

Nur wer unter Druck konzentriert und verantwortungsbewusst handelt, trägt zu einem erfolgreichen Einsatzverlauf bei.

Die Rolle des Heads im Einsatz
Der Head steht unter hohen Anforderungen: Er muss in jeder Situation den Überblick behalten und flexibel reagieren. Außerdem möchte der sein Team gesund wieder nach Hause entlassen können. Zu seinen zentralen Aufgaben gehören die Koordination des Teams, die Orientierung auf dem Gelände sowie die Einteilung und Positionierung der Reiter-Pferd-Paarungen. Dabei trägt er Verantwortung für das Wohlergehen von Pferd und Rind und gewährleistet eine klare Kommunikation mit Auftraggebern, Veterinären, Polizei oder anderen Behörden. Trotz dieser vielfältigen Anforderungen behält der Head stets das übergeordnete Ziel der Aufgabe im Blick..